Das Malen ist für mich der Versuch, Ordnung in die Welt, in meine Welt, mein Leben, in meine Gedanken und Gefühle zu bringen. Ich bin kein Kritiker. Ich suche nach dem Ideal, nach der Utopie. Kunst ist schön. Die Beschäftigung mit der Kunst gibt meinem Leben einen Sinn. Es gibt etwas zu tun. Es ist schön, tätig zu sein. Es macht Freude, sich beim Schnitzen mit dem Material auch körperlich auseinanderzusetzen. Bearbeitetes Holz fasst sich gut an. Immer wieder bin ich überrascht, was durch meiner Hände Arbeit entstanden ist: Die Idee von einem Menschen, ich habe ihn erschaffen, also habe ich ihn erkannt.
Alles was ist, kommt aus dem Weib. Ewig lockt das Weib. Goethe sagt in Faust II: „ Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan.“ Platon meint, wir wären ewig auf der Suche nach dem anderen Teil unseres Ichs. Schlegel: „ Nur selbständige Weiblichkeit, nur sanfte Männlichkeit ist gut und schön.“ Jean Christophe Ammann zu Johannes Hüppi: „ Die Frau, in deren Obhut sich der Mann begibt, als wäre sie eine Schutzmantelmadonna. Unbefleckt ist sie nicht. Die Macht des Weiblichen ist wie der Resonanzraum in uns, die wir Männer sind. Für uns Männer sind die Mutter die Erdung und die Frau unser Schicksal.“ Meine Frauen sind meine Partnerinnen, sie sind emanzipiert, sie denken selbständig, sie handeln selbständig. Sie widerspiegeln auch meine Gefühlswelt, sie sind stolz, traurig, enttäuscht, stark, selbstbewusst, fragend, wissend. So sind entstanden die Mutter, die Geliebte, das junge Mädchen, die alte Frau, und das Ewig-Weibliche mit der Ausstrahlung von Erotik und Sinnlichkeit.
Es ist für einen Menschen die höchste Erfüllung, den Künsten zu dienen.
Nackt ist die Kunst. (Titel einer 3Sat-Sendung) Nackt sind sie meist, weil so die Wahrheit am wenigsten bemäntelt ist. Das Nackte irritiert und fasziniert. Meine Figuren stehen in der Tradition der Venus von Willendorf bis zu den Tänzerinnen von Georg Kolbe und Hans Scheib.
Die Plastik in ihrer Dreidimensionalität steht im Gegensatz zur Zweidimensionalität der Malerei. Unsere Welt ist überflutet durch die mediale Bilderwelt. Eine Alternative dazu ist für mich die Plastik. Die kann ich anfassen, in die Hand nehmen, umkreisen, begreifen.
Ich will das Urwüchsige, das Konkrete. Ich kann das Material sprechen lassen und als künstlerisches Mittel einsetzen. Es ist wie ein Schöpfungsakt, wenn sich aus dem Holzkloben durch Sägen, Hauen, Schnitzen und Schleifen die Figur entwickelt.
Am Anfang war die Tat.
Grafiken beginnen mit einem Fleck oder mit einer Linie, einem Strichgerüst. Meine Zeichnungen passieren beim Machen. Sie geschehen in diesem Moment. Wenn ich Glück habe, geschehen zur gleichen Zeit mehrere Arbeiten im gleichen Stil. Sie sind nicht wiederholbar an anderen Tagen. Ich gebe mir die Chance, dass etwas passieren kann.
Die Holzskulpturen entstehen ohne Vorzeichnung. Am Anfang ist das Stück Holz und eine vage Idee. Die Stämme und Scheite sind gerade oder krumm, gebogen und durch einen Astansatz gebeult. So ergeben sich in blockhafter Form Ganzfigur, Büste, Torso, Kopf oder Relief und Paare. Große weit ausholende Bewegungen sind nicht möglich, so dass die Figuren ruhend, in sich gekehrt erscheinen. Es ist weniger das Prinzip Michelangelos, die Figur aus der Umhüllung herauszuschlagen, als ein harmonisches Verhältnis zu finden zwischen den Formen, zwischen konvex und konkav, und Kontraste zu schaffen zwischen den Formen, den Oberflächen, auf dass eine Körperhaltung, eine Gestik und Mimik entsteht und ein Ausdruck, der nachzu- empfinden ist.
Durch die ganze Welt schallt unablässig der eine Schrei aus dem Herzen des Künstlers: Erlaubt mir doch, dass ich mein Äußerstes gebe.
geboren. in Trebitsch/Nm
Umsiedlung nach Brandenburg/Havel
Abitur
Staatsexamen: Lehrer für Deutsch und Kunsterziehung
erste Lehrerstellen in Blumenthal/Mark und Plaue
Lehrer an der Maurice-Thorez-OS in Brandenburg
Kunstlehrer am von-Saldern-Gymnasium in Brandenburg
Dozent an der Wredow‘schen Zeichenschule
Moderator Kunst und Aufgabenberater
Pensionierung
Mitglied der Gruppe Brandenburger Kunsterzieher, monatliche Konverabende, gemeinsame Ausstellungen, Fortbildungen und gemeinsame künstlerische Praktika in Dorfschulen des Bezirkes Potsdam
intensive Beschäftigung mit der Plastik. Es entstehen vor allem Holzskulpturen
Kunstreisen nach Deutschland, Spanien, England, Italien (Toscana), Russland, Polen, Frankreich, Andorra, Norwegen, Finnland, Dänemark, Granada, Florenz, Rom, London, Paris, Straßburg, Oslo, Moskau, St. Petersburg, Mexiko
Volkskunstausstellungen in Brandenburg/H., auch Potsdam, Berlin
Lehren und Gestalten, 1989 Berlin am Fernsehturm
Arbeiterfestspiele in Suhl
Pleinairs in Polen
Off-Art in Brandenburg/H.
Bildhauer-Symposium in Karwe / Neuruppin
3. erotischer Herbstsalon in der Galerie Am Neuen Palais Potsdam
Ausstellungen in der Kunstmühle Mötzow
Bilder der 60er Jahre in der Brennabor-Galerie Brandenburb/H.
Kunst im Industriemuseum Brandenburg/H.
Herbstfest und Weihnachtsmarkt in der Rohrweberei Pritzerbe
Haus der Lehrer Potsdam
Fontaneclub Brandenburg/H.
Pädagogisches Kreiskabinett Brandenburg/H.
Klubhaus im Klinikum Brandenburg/H.
Kunstcafe in Kyritz
Ton-Stein-Reliefs im Straßenpflaster Hauptstr./Packhofstr. in Brandenburg/H.
Sorat-Hotel in Brandenburg/H.
Kulturscheune in Wusterwitz
Amtsgalerie in Ketzin
Rochow-Museum Reckahn
Kunsthalle Brennabor Brandenburg a.d. Havel
Kunsttour Caputh
Galerie am Meer Hiddensee
Bodo Henke
Rochowstraße 2
14776 Brandenburg an der Havel